Japanisch Lernen: Ein Leitfaden vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen
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Wie man Japanisch lernt – Ein wesentlicher Leitfaden

Japanisch zu lernen ist wie eine wunderbare Reise durch Zeit und Kultur. Eine Reise, die deine Sicht auf die Welt verändert und dein Verständnis für Japan und die japanische Gesellschaft vertieft.
Wenn du auf dieser Seite bist, befinden du dich wahrscheinlich am Anfang deiner Reise und suchst nach einem geeigneten Leitfaden, der dir den Einstieg erleichtert. Oder vielleicht hast du in der Vergangenheit bereits versucht, Japanisch zu studieren, aber dir fehlte die Struktur, um auf Kurs zu bleiben und weiter zu lernen. Hast du das Gefühl, dass es dir nie gelingen wird, von Null auf fortgeschrittenes Japanisch-Niveau zu kommen?
Lass diese Sorge hinter dir und lies dir diesen Leitfaden zum Japanisch-Lernen durch. Am Ende dieses Artikels wirst du alles haben, was du brauchst, um dich ins Lernen zu vertiefen und fließend Japanisch zu sprechen.
Zunächst ein paar Informationen
über den Autor: Jana
Hallo liebe Japanisch-Interessierte, lieber Japanisch-Interessierter. Wenn ich mir vorab kurz vorstellen darf: Mein Name ist Jana. Ich bin 28 Jahre alt und studiere Japanologie und Koreanistik im 5. Semester. Meine allerersten Versuche Japanisch zu lernen liegen bereits mehr als 10 Jahre zurück. In diesen 10 Jahren habe ich alles Mögliche ausprobiert, um Fortschritte zu machen. Ich kenne daher die Schwierigkeiten und Probleme des Japanisch-Lernens, über die du vielleicht schon gestolpert bist, nur allzu gut und dieser Leitfaden soll dir einige Tipps und Werkzeuge an die Hand geben, woran du dich auf deinem persönlichen Weg zum Erlernen der Japanischen Sprache orientieren kannst.
Auf meinem Weg habe ich unterschiedliche Methoden des Japanisch-Lernens ausprobiert. Eine Hand voll verschiedener Bücher, Apps, Podcasts, Immersion durch Musik und Film. Von allem ein bisschen, doch mir fehlte es an Struktur und Regelmäßigkeit, so dass ich sehr lange keine Fortschritte gemacht habe. Viele Lernmaterialien, darunter auch einige der Hilfsmittel, die in diesem Guide vorgestellt werden, sind auf Englisch verfasst, sodass Englischkenntnisse ein großer Vorteil beim Japanisch-Lernen sind.

Daher entschied ich mich vor etwas mehr als drei Jahren dazu für 9 Monate an eine Sprachschule in Tokio zu gehen. Denn, so dachte ich, dies ist der schnellste, effektivste und beste Weg um Japanisch zu lernen. Auch wenn es mir dabei geholfen hat eine solide Basis zu schaffen und ein ”Gefühl für die Sprache” zu bekommen, so war ich nach meiner Rückkehr nicht so gut in Japanisch, wie ich es erwartet hatte. Ich habe die Erkenntnis gemacht, dass das Japanisch-Niveau bei Beginn eines Auslandsaufenthaltes eine enorme Rolle dabei spielt, wie viel Fortschritte man tatsächlich machen wird. Mein Level war von Anfang an niedrig, also war mein Fortschritt auch nur mäßig. Wirkliche Fortschritte habe ich erst gemacht, nachdem ich wieder in Deutschland war und an der Universität die Feinheiten der Sprache studiert habe und mich mit so vielen Muttersprachlern wie möglich umgeben haben. Ich habe gemerkt, dass Japanisch seine Zeit gebraucht hat, um sich in meinem Gedächtnis festzusetzen. Aber inzwischen kann ich Filme auf Japanisch schauen und mich mit Japanern unterhalten.
Eindrucksvolle Beispiele im Internet zeigen immer wieder: Auch wenn man nie im Land der Zielsprache gewesen war, kann man durch hartes und regelmäßiges Lernen der Sprache mächtig werden. Gerade in unserem Zeitalter der Vernetzung stehen uns dank des Internets viel mehr Möglichkeiten zu Verfügung, als noch vor 5-10 Jahren. Also welcher Zeitpunkt, als genau jetzt, wäre besser um eine neue Sprache zu lernen? 😉

Diese Fragen solltest du dir stellen,
bevor du anfängst Japanisch zu lernen
Warum möchtest du Japanisch lernen?
Am Anfang ist es wichtig, dass du dir vor Augen führst, warum du eigentlich Japanisch lernen möchtest. Du magst jetzt vielleicht denken: “Ich möchte einfach fließend Japanisch sprechen. Ich möchte alles können.” Aber es ist wichtig sich kleine, erreichbare Ziele zu stecken, sodass du deinem Langzeitziel Schritt für Schritt näher kommst und nicht entmutigt bist, wenn du nach einem halben Jahr immer noch “nicht Japanisch kannst”.

Möchtest du eine JLPT-Prüfung machen und bestehen?
Dann solltest du deine Lernmethode genau an die jeweilige JLPT-Prüfung anpassen und dich auf die relevante Grammatik und das relevante Vokabular konzentrieren. Eine Website, die dir für alle Prüfungen Vokabular und Grammatik bereitstellt, findest du hier.
Möchtest du in Japan arbeiten und leben?
Dann solltest du ein umfangreiches Wissen über Grammatik und Vokabular verfügen. Die meisten Unternehmen verlangen den JLPT N2. Setze dich außerdem genauer mit keigo, der Höflichkeitssprache, auseinander, um im Arbeitsalltag angemessen zu sprechen.
Möchtest du deinen Lieblings-Anime ohne Untertitel verstehen?
Dann trainiere vor allem dein Hörverständnis und mache dich mit der Umgangssprache vertraut.
Möchtest du deinen Lieblingsroman oder Manga auf Japanisch lesen und verstehen können?
Dann werden Kanji eine große Rolle spielen, damit du flüssig lesen kannst. Eine gute Website zum strukturierten Lernen von Kanji, findest du hier.
Oder möchtest du gelegentlich nach Japan reisen und dafür die nützlichsten Ausdrücke lernen?
Dann genügt ein grundlegendes Verständnis von Grammatik und Vokabular sowie gängige Floskeln. LingoDeer hat hierfür genau den richtigen Kurs “Reise-Sprachführer” in der App bereitgestellt.

🤔 Diese Überlegung soll dir dabei helfen dein Ziel klar abzustecken, damit du weißt, was du bei deinem Lernprozess vernachlässigen kannst und worauf du dich stattdessen fokussieren solltest. So hält es dich eher auf komplizierte Kanji oder zu spezielles Vokabular zu lernen, wenn du dich im Alltag mit Japanern verständigen möchtest, könnten aber unter Umständen wichtig sein, wenn du den JLPT bestehen möchtest.
Wie schwer ist es, Japanisch zu lernen?
Dies ist tatsächlich eine schwierige Frage, da die Antwort unterschiedlich ausfällt, abhängig davon, wen man fragt. Man kann es leider nicht schönreden, aber aus Sicht eines deutschen Muttersprachlers stellt Japanisch aufgrund fehlender Parallelen eine Herausforderung dar. Viele neue Wörter, die du lernst, werden dir zunächst inhaltslos erscheinen, da du sie nicht mit Wörtern verknüpfen kannst, die du bereits kennst. Ein Lichtblick: Japanisch hat auch viele Wörter aus der englischen Sprache übernommen. Springe zum Abschnitt “Gairaigo – So viele japanische Wörter kennst du bereits!”, wenn du mehr darüber erfahren möchtest.
Die japanische Grammatik unterscheidet sich grundlegend von denen europäischer Sprachen. Ich würde sie jedoch nicht als “schwierig”, sondern als “anders” bezeichnen. Um dir einen ersten Eindruck zu geben:
Japanisch
- hat keine Artikel und auch keine verschiedenen Wortgeschlechter
- hat keine Pluralform (Abgesehen von den Suffixen 達 “tachi” und ら “ra”)
- hat wenig Zeitformen: Es gibt eine Präsensform, eine Vergangenheitsform, eine Verlaufsform, aber keine Zukunftsform
- hat eine immer gleiche Verbkonjugation
Über vieles, was Menschen, die Deutsch lernen Schwierigkeiten bereitet, musst du dir also erstmal keine Sorgen machen. Solange du bereit bist, dich auf eine ganz neue Sprache einzulassen und Zeit und Motivation mitbringst, wirst du deinem Ziel Schritt für Schritt näher kommen.
Realitätscheck: Wie lange dauert es, Japanisch zu lernen?
Japanisch wird aus Sicht eines englischen Muttersprachlers, zusammen mit Chinesisch und Koreanisch, zu den Sprachen gezählt, die am meisten Zeit in Anspruch nehmen, bis man sie beherrscht. Das US-Außenministerium gibt für das Erlernen von Japanisch einen Richtwert von 88 Wochen bzw. 2200 Lehrstunden als erforderlich an, um es fließend sprechen zu können.
In anderen Worten, wenn du jeden Tag 2 Stunden lernen würdest, dann würde es ca. 3 Jahre dauern, bis du Japanisch auf einem hohen Niveau beherrscht. Aber vergiss dabei nicht, dass du schon viel früher in der Lage sein wirst zu kommunizieren und dich mit anderen auszutauschen. Ich habe nach 9 Monaten Aufenthalt in Japan den JLPT N3 bestanden und danach etwas mehr als ein Jahr gebraucht, um auf N2-Niveau zu kommen. Sehr fleißige Studenten schaffen mitunter den JLPT N2 in einem Jahr und benötigen ein weiteres Jahr für den N1. Es ist also alles eine Frage der Motivation und des Fleißes!
Die ersten Schritte als Neuling
in der japanischen Sprache
Wenn du ganz neu in der Community von Japanisch-Lernenden bist, dann lass uns zunächst über die Grundlagen schauen, die du benötigst, um Japanisch zu lernen.
Du hast bereits eine grobe Ahnung, wie die Japanisch funktioniert? Eine Wiederholung schadet nie, aber du kannst zum Abschnitt „Diese Fehler solltest du von Anfang an vermeiden“ springen, wenn du möchtest.
Wissenswertes vor dem Start: Was muss ich über Japanisch wissen?
Japanisch verfügt über drei verschiedene Schriftsysteme, die du beherrschen musst:
- Hiragana
- Katakana
- Kanji
Im Gegensatz zu den uns bekannten Alphabeten, handelt es sich bei Hiragana und Katakana um Silbenschriften. Das heißt: Konsonanten (k – s – t – n – h – m – y – r – w) können nie alleine stehen und werden immer mit einem der fünf Vokale (a – i – u – e – o) kombiniert. Eine Ausnahme: den Konsonanten “n” gibt es auch ohne Vokal. Das schöne bei Hiragana und Katakana: jedes Zeichen repräsentiert immer ein und denselben Laut. Jedes Hiragana-Zeichen besitzt ein äquivalentes Katakana-Zeichen.
Kanji sind chinesische Schriftzeichen, die etwa im 5. Jahrhundert n.Chr. ihren Weg nach Japan gefunden haben. Ursprünglich gab es mehr als 50.000 Schriftzeichen. Von diesen sind in Japan nur noch rund 6000 in Gebrauch, 3000 davon regelmäßig. Das japanische Kultusministerium stellt die sogenannte Jōyō-Kanji-Liste zusammen, Kanji des täglichen Gebrauchs, die verbindlich für für Behörden, Schulden und Medien sind und 2136 Kanji umfasst.
Anstelle eines Lautes repräsentiert jedes Zeichen einen Gedanken oder ein Gefühl und sind sogenannte „Logogramme“. Fast alle Kanjis haben mehrere Lesungen. Unterschieden wird dabei zwischen der chinesischen Lesung (on-yomi) und der japanischen Lesung (kun-yomi).
Der allererste Schritt: Hiragana und Katakana
Legen wir nun also los. Als Erstes solltest du dich mit den beiden Silbenschriften Hiragana und Katakana auseinandersetzen und sie lesen, sprechen und schreiben üben.
LingoDeer hat eine tolle Möglichkeit entwickelt, das Alphabet auf eine interaktive Weise zu lernen. Mit Audio-Aufnahmen jedes Hiragana und Katakana-Zeichens, eingesprochen von Muttersprachlern, kannst du die beiden Alphabete lernen, ohne den Umweg über die Romanisierung zu machen. Die Schreibweise jedes Zeichens wird dir ebenfalls beigebracht und durch kleine Übungsaufgaben noch während des Erlernens der Alphabete kommt keine Langeweile auf. Im Nu wirst du die beiden Alphabete lesen, schreiben und aussprechen können. Lade hierzu einfach die LingoDeer-App (Android/iOS) herunter und du kannst sofort anfangen!

⭐️Welches Schriftsystem solltest du zuerst lernen?
Am Anfang mag es vielleicht schwer erscheinen sich gleich zwei verschiedene Schriftsysteme zu merken. Beide Alphabete sind ohne Frage essentiell, um Japanisch zu meistern. Katakana bietet dir den Vorteil alle Wörter, die aus anderen Sprachen entlehnt sind, mit einem Schlag lesen und verstehen zu können. Manchmal ist ein bisschen Nachdenken erforderlich, doch kann man in den meisten Fällen erraten, um was für ein Lehnwort es sich handelt. Große Vorteile hast du in Restaurants oder Cafés, da das Menü meistens in Katakana geschrieben ist.
Da jedoch Hiragana für die rein-japanischen Wörter verwendet wird und besonders am Anfang schwierige Kanji ersetzen kann, würde ich dir empfehlen als erstes Hiragana zu lernen. Durch wiederholtes Schreiben und Aussprechen wirst du den Bogen schnell rausbekommen und kannst schon eine ganze Menge lesen.
Ganz nebenbei: Eine Möglichkeit die Hiragana und Katakana zu lernen, ist sich spielerisch damit auseinanderzusetzen und zu versuchen Wörter, die du vielleicht schon kennst, selbst zu schreiben. Eine Anleitung, um auch am Computer Japanisch schreiben zu können, findest du hier.
Wie lernt man am besten Kanji?
Ich weiß aus erster Hand, wie überwältigend das Erlernen von Kanji für Anfänger erscheint, insbesondere für diejenigen, die noch keine Kanji-Kenntnisse haben. Das Erlernen von Kanji erfordert Zeit, Disziplin, Übung und Strategie. Lass mich dir ein paar Tipps geben.
Strichreihenfolge
Kanji haben, ebenso wie Hiragana und Katakana, eine bestimmte Strichreihenfolge. Präge dir diese Reihenfolge ein! Die Strichreihenfolge entscheidet nicht nur darüber, wie symmetrisch deine Kanji am Ende aussehen, sondern du wirst mit einiger Übung feststellen, dass es ein System hinter der Schreibweise gibt. Ab dem Zeitpunkt kannst du dann selbst unbekannte Kanji schreiben.
Außerdem: Es kommt nicht selten vor, dass Kanji, z.B. vor Restaurants, mit Hand oder Pinsel geschrieben sind und nur schwer leserlich sind. Kennst du aber die Strichreihenfolge, kannst du irgendwann selbst diese Kanji lesen! Schaue hier für eine Erklärung der Strichreihenfolge.
Radikale
Es gibt Tausende von Kanji, aber sie bestehen aus nur 216 Radikalen. Wenn du zunächst die Radikalen lernst, was sie repräsentieren sowie ihre Strichreihenfolge, dann wird das eine solide Grundlage für das Verständnis von Kanji darstellen. Hier findest du eine detaillierte Erklärung zu Radikalen.
Überprüfe also jedes Mal, wenn du ein neues Kanji lernst, aus welchen Radikalen es besteht und welche Lesarten es hat. Versuche aber nicht alle Lesungen auf einmal zu beherrschen, sondern merke dir ein bis zwei Lesungen.
Schreiben, schreiben, schreiben
Es mag altmodisch klingen, aber Kanji per Hand zu schreiben, hilft beim Einprägen! Der Schlüssel liegt nicht so sehr darin, sie oft zu schreiben, sondern vielmehr darin, beim Schreiben aufmerksam zu sein und auf ihre Bedeutung und ihre Strichfolge zu achten.
Die LingoDeer-App bietet dir eine unterhaltsame und effiziente Kanji-Drill-Funktion, die dir beim Einstieg helfen kann. Sie stellt dir die ersten 100 grundlegendsten Kanji vor. Das Tolle: Auch ohne Stift und Papier kannst du hier die Strichreihenfolge üben. Zeichne die Kanji per Hand nach und bekomme schon gleich ein Gefühl für die richtige Schreibweise.

Mnemotechniken
Mnemotechniken sind deine besten Freunde. Hierbei verbindest du jedes neues Kanji mit einer Geschichte, um es dir auf diese Weise leichter zu merken. Hierfür verweise ich nochmal auf WaniKani:

Letztendlich ist das regelmäßige Üben der Kanji der einzige Weg, um sicherzustellen, dass du die gelernten Kanji nicht sofort wieder vergisst, sondern sie sich irgendwann im Langzeitgedächtnis ansiedeln.
Du weißt jetzt, wie man Japanisch schreibt. Lass uns also mit einem kurzen Überblick über die japanische Grammatik und Satzstruktur fortfahren.
Grundlegende japanische Grammatik und Satzstruktur
Wie oben bereits kurz erwähnt, funktioniert die japanische Grammatik ganz anders, als die deutsche Grammatik. Die grundlegendsten Unterschiede:
Japanisch ist eine agglutinierende Sprache
bezogen auf Japanisch bedeutet das, dass Suffixe an das Verb angehängt werden, die das Verb modifizieren. Während wir auf Deutsch viel mit Hilfsverben (haben, werden, sein) und Modalverben (können, wollen) arbeiten, werden auf Japanisch diese Informationen durch Suffixe am Ende des Verbs ergänzt.
Wortstellung
Die Wortstellung im Japanischen ist: SOV (Subjekt – Objekt – Prädikat)
Das heißt: das Verb steht immer am Ende des Satzes und stellt die wichtigste Information dar. So weiß man bis zum Ende eines Satzes zunächst nicht, ob die Handlung in der Gegenwart oder Vergangenheit stattfand, und ob das Verb verneint oder bejaht ist. Also gut bis zum Ende zuhören!
Nomen
Nomen behalten immer ihre Form! Es gibt kein Plural, kein Geschlecht und keine Artikel!
Verben
Verben lassen sich in drei Kategorien unterteilen: ru-Verben, u-Verben und unregelmäßige Verben. Für eine genaue Erläuterung zu den Unterschieden siehe hier.
Adjektive
Adjektive lassen sich in zwei Gruppen unterteilen, häufig auch i-Adjektive und na-Adjektive genannt. Abhängig zu welcher Gruppe ein Adjektiv gehört, verändert es seine Form entsprechend seiner Stellung im Satz (adnominal, adverbal)
Partikel
Um die Funktion der einzelnen Elemente im Satz zu kennzeichnen, verwendet Japanisch verschiedene Partikel (z.B. Subjektpartikel “ga” (が) Objektpartikel “wo” (を), die hinter das Satzelement gehängt werden). Schaue hier für eine Erklärung des Partikels.
Für einen Einblick in die grundlegende Grammatik findest du hier einen Leitfaden zur japanischen Sprache.
Lerne die wichtigsten japanischen Redewendungen
Sich gebräuchliche japanische Redewendungen zu merken, hilft dir dein Selbstvertrauen als Anfänger in Japanisch zu stärken. Ich nenne dies den “Survival-Modus” des Japanischen. Obwohl diese Ausdrücke sehr einfach sind, werden sie ständig verwendet.
Gewöhnliche japanische Redewendungen können dir helfen, während deiner Reise in Japan zurechtzukommen. Und wenn du Muttersprachler auf Japanisch begrüßen kannst und ein paar Höflichkeitsfloskeln kennst, sammelst du sofort Pluspunkte. Garantiert!
Auf diese Weise kannst du bereits effektiv Japanisch sprechen, auch wenn du mit der Grammatik noch nicht so vertraut bist!
Hier sind 42 Redewendungen auf Japanisch aufgelistet, mit denen du beginnen kannst. Am Ende dieses Leitfadens findest du darüber hinaus weitere nützliche Ressourcen online Japanisch zu lernen.
Diese Herausforderungen erwarten dich beim Lernen von Japanisch
Kanji
Im Vergleich zu anderen Sprachen, die über ein Alphabet verfügen, nimmt es deutlich mehr Zeit in Anspruch in der Lage zu sein Japanisch lesen zu können. Auch nach vielen Stunden des Kanji-Lernens, wird es dir häufig passieren, dass du im Satz auf Kanji triffst, die du noch nicht kennst, oder auf Kombinationen von Kanji die du bereits kennst, deren Konstellation aber neu für dich ist. Hier hilft nur: Kontinuierliches Lernen. Am besten empfiehlt sich hierfür ein sogenanntes Spaced Repetition System (SRS), welches weiter hinten im Guide noch genauer erläutert wird.
Höflichkeit und die respektvolle Form der Sprache
Japaner werden immer wieder für ihre Höflichkeit und Aufmerksamkeit gegenüber ihren Mitmenschen gelobt. Dieser gegenseitige Respekt ist tief in der japanischen Sprache verwurzelt und spiegelt sich daher auch in der Art und Weise wider, wie sie sprechen.
Ähnlich wie auf Deutsch, sprechen Japaner ihre Familie und Freunde nicht auf die gleiche Weise an, wie den Chef, Arbeitskollegen oder Kunden. Während das Deutsche zwei Stufen der Höflichkeit kennt: die Standardform und die Höflichkeitssprache, gibt es im Japanischen mindestens vier verschiedene Stufen.
Umgangssprache: wird für Freunde, Familie, enge Mitarbeiter, jüngere Leute oder Leute im gleichen Alter wie man selbst, benutzt
Höflichkeitssprache (keigo): wird überall dort benutzt, wo Respekt und Höflichkeit gezeigt werden muss. Also hauptsächlich in der Arbeitsumgebung oder gegenüber Fremden.
keigo wird darüber hinaus in drei verschiedene Sprachstile unterteilt:
- die “höfliche Sprache” (auch masu-Form)
- die “respektvolle Sprache” (sonkeigo) – wenn man zu oder über eine Respektsperson und dessen Handeln spricht
- die “bescheidene Sprache” (kenjōgo) – Gegenstück zu sonkeigo, welche das eigene Handeln bescheidener erscheinen lässt
Als Anfänger sollte man sich zunächst auf die Umgangssprache und die höfliche Sprache konzentrieren, da diese einfach zu bilden und verstehen sind. Mit der masu-Form kann man höflich genug sein, ohne dass die Japaner es einem übel nehmen würden, denn: Sie wissen, wie schwierig die anderen beiden Sprachformen für Ausländer sind.
Wortverschönerung
Darüber hinaus kann Höflichkeit ebenfalls durch die Modifizierung von Wörtern ausgedrückt werden. Durch Hinzufügen der Präfixe o oder go klingen Worte eleganter. Manche Wörter, die gerade alltägliche Dinge im Leben eines Japaners beschreiben, funktionieren sogar gar nicht mehr ohne sie. Beispielsweise: ocha (Tee), gohan (gekochter Reis) oder ohashi (Stäbchen).
Suffixe an Personennamen
Je nach Beziehung zu seinen Mitmenschen hängen Japaner verschiedene Suffixe an die Namen von Personen, um Höflichkeit, Respekt oder ein enges Verhältnis zu signalisieren. Lese hier den Guide zu dem Thema Suffixe und wie sie zu benutzen sind.
Zähler
Korrektes Zählen auf Japanisch, war für mich lange Zeit eine große Herausforderung. Wenn du die Zahlen auf Japanisch noch nicht kennst, dann klicke hier für eine Einführung in die Welt der japanischen Zahlen.
Zähler sind japanische Wörter, die man mit Zahlen kombiniert, um Menschen, Tiere, Dinge, Handlungen, Häufigkeit und Zeit zu zählen, so dass man “zwei Katzen”, “drei Häuser” oder “fünf Menschen” sagen kann. Die allgemeine Form dabei ist: Nomen + Zahl + Zählwort.
- Die japanische Sprache hat etwa 500 Zähler, aber mit den gebräuchlichsten ~20 Zählern, kann man schon eine Menge korrekt benennen.
- Japanische Zahlen allein können nicht zum Zählen verwendet werden, sodass man keine Wahl hat, als die Zähler zu lernen.
- Jedes Mal, wenn du einen neuen Zähler lernst, musst du überprüfen, ob dieser Zähler eine Angleichung der vorhergehenden Zahl verursacht. Dies ist oft bei den Zahlen 1 bis 10 der Fall. Die Änderungen folgen bestimmten Regeln, die konsistent sind, aber auch hier gibt es Ausnahmen.
Aber glücklicherweise kann ich dir sagen, dass es zwei Universalzähler (~tsu und ~ko) gibt, auf den man für den Fall, dass einem der richtige Counter nicht einfällt, zurückgreifen kann.
Japanische Verbkonjugation
Auch wenn das System der Verbkonjugation im Japanischen mit wenigen Ausnahmen relativ einfach ist, ähnelt es dem Deutschen überhaupt nicht. Dies kann einen Anfänger leicht abschrecken, daher betrachte ich das Erlernen der Konjugation als eine Herausforderung, der man sich bewusst sein muss.
Es gibt drei Verbgruppen (ru-Verben, u-Verben und unregelmäßige Verben) und eine begrenzte Anzahl von Konjugationsformen (14). Diese Formen sind für jede Verbgruppe unterschiedlich.
Wichtiger Unterschied: Japanische Verben konjugieren nicht mit dem Subjekt, sondern mit Zeitform und Formalität.
Eine Anleitung zu allem, was du zur Konjugation japanischer Verben wissen musst, findest du hier.
Diese Fehler solltest du
von Anfang an vermeiden
Es gibt einige Dinge, die dir das Japanisch-Lernen zunächst zu vereinfachen scheinen, doch sie halten dich am Ende von einem erfolgreichen Lernstil ab und sind daher zu vermeiden.
Löse dich von der Romanisierung – so schnell wie möglich!
Was wir romaji (ローマ字) nennen, ist das System der Romanisierung der japanischen Sprache. Mit anderen Worten, es ist eine vierte Art, Japanisch zu schreiben, nämlich mit Buchstaben des Alphabets.
Hier einige kurze Fakten:
- Es gibt drei Standards für die Romanisierung: das Hepburn-System, das Nippon-shiki-System und das Kunrei-shiki-System. Hier ist einen ausführlichen Artikel für dich, wenn du wissen möchtest, was Romaji ist und wie es in Japan verwendet wird.
- romaji kann Anfängern dabei helfen die Grundlagen der japanischen Aussprache zu verstehen.
Auch wenn romaji zunächst wie eine gute Alternative klingen mag, sofort Japanisch lesen und verstehen zu können, sind sie in Wirklichkeit aus verschiedenen Gründen ein großes Hindernis für deinen Lernfortschritt:
- Die Romanisierung setzt die japanische Aussprache nicht perfekt um und kann irreführend sein.
- Romaji spiegelt die japanische Satzstruktur und Grammatik nicht sehr gut wider und lässt dich damit an der Oberfläche deines Studiums zurück
- Romaji kann zu schlechten Lesegewohnheiten führen und für Fehlannahmen in der Grundstruktur des Japanischen verantwortlich sein, die später schwer zu korrigieren sein werden.
Deshalb lautet mein Rat, vom ersten Tag an alles in Kana zu lesen.
Anime und Manga sind nicht die richtigen Quellen zum Lernen

Versteh mich nicht falsch. Die japanische Unterhaltungsindustrie ist eine tolle Quelle, um deine Motivation neu zu entfachen oder das ein oder andere Wort aufzuschnappen. Aber sie eignen sich nicht als Lernquelle für Einsteiger.
- Unterhaltungsmedien beinhalten oft nicht standardisierte Grammatik und umgangssprachliche Ausdrücke. Dies kann dazu führen, dass du bei der Unterscheidung von Umgangssprache und Höflichkeitssprache Schwierigkeiten hast. Du gehst das Risiko ein, ein unhöfliches, gebrochenes Japanisch zu lernen.
- Die Art und Weise, wie Charaktere in der Fiktion sprechen, unterscheidet sich oft sehr von der Art und Weise, wie Menschen im wirklichen Leben sprechen: Vieles von dem, was in Anime, Manga oder sogar J-Drama gesagt wird, ist übertrieben. Ihre Reden sind so geschrieben, dass sie eine dramatische Wirkung erzielen. Im wirklichen Leben sind die Menschen weit davon entfernt, so zu reden.
- Um natürliches Japanisch zu hören, empfehle ich auf Videoplattformen, wie YouTube, nach Channels Ausschau zu halten, die ein Thema behandeln, das dich interessiert und auf diese Weise Japanisch zu konsumieren.
Versuche nicht dir lange, zufällige Listen von Wörtern zu merken
Ich denke, du hast inzwischen verstanden, dass das Erlernen der japanischen Sprache einen enormen Aufwand beim Auswendiglernen erfordert. Durchschnittlich können wir aber nicht mehr als 20-25 Wörter effektiv pro Tag auswendig lernen, weil das Gedächtnis Zeit braucht, um neue Informationen zu verarbeiten und zu speichern.
Einige Apps können dir dabei helfen auf eine interaktive Art und Weise eine soliden Grundwortschatz zu erlangen. Hilfreich ist es auch sich neue Wörter anhand von Themen oder Wortgruppen zu merken.
Eine besondere Empfehlung meinerseits ist: Merke dir Wörter nicht einzeln, sondern im Zusammenhang mit anderen Worten. Dies kann dir dabei helfen, bei Wörtern mit ähnlicher Bedeutung, ein Gefühl dafür zu bekommen in welchen Situationen welches Wort benutzt wird. Schlage also auch immer einen Beispielsatz nach!
Vertrau nicht auf Online-Übersetzer
Auch wenn die Versuchung groß ist: automatische Online-Übersetzer von Deutsch nach Japanisch und umgekehrt sollten mit großer Vorsicht genossen werden und allenfalls als Hilfestellung herangezogen werden, um eine grobe Idee vom Inhalt des Satz zu bekommen.
- maschinelle Übersetzungen machen viele Fehler – teilweise werden ganze Teilsätze bei der Übersetzung ignoriert
- maschinelle Übersetzungen können Konzepte und Ideen nicht in der Form wiedergeben wie das menschliche Gehirn
- maschinelle Übersetzungen verstehen den Kontext eines Textes nicht. Japanisch ist eine sehr kontextbasierte Sprache. Auslassungen, die in der japanischen Sprache sehr häufig auftreten, können von der Maschine nicht erkannt und dementsprechend nicht übersetzt werden
Den einzigen Online-Übersetzer, den ich zur Hilfestellung empfehlen kann, ist der von einer deutschen Firma entwickelte Übersetzer von DeepL. Satzstrukturen werden meist richtig erkannt und geben eine grobe Idee des Satzes. Doch kein Online-Übersetzer ist perfekt! Versuche stets den Satz erst mithilfe von Online-Wörterbüchern, wie Wadoku, selbst zu übersetzen. Dies hilft dir auch beim Verständnis für die Struktur von Sätzen.
Versteif dich nicht auf Ausnahmen von grammatikalischen Regeln

Auch wenn die japanische Sprache für ihre Konsequenz und relativ simple grammatische Struktur gelobt werden kann, so gibt es dennoch Ausnahmen. Sollte man sich darüber aber den Kopf zerbrechen? Nein!
- Verbringe nicht zu viel Zeit mit den wenigen Ausnahmen von grammatikalischen Regeln, denn auch wenn fast alle grammatikalischen Regeln haben Ausnahmen, sind diese letztendlich nur die Minderheit.
- Am Anfang hilft es einen Blick auf die Ausnahmen zu werfen und zur Kenntnis zu nehmen, dass sie existieren, dann aber zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurück zu kommen, wenn du dich sicherer im Umgang mit dem Regelfall fühlst.
- Mit der Zeit werden die Ausnahmen Sinn machen und dir natürlicher vorkommen.
Da du nun weißt, was du beim Japanisch-Lernen vermeiden solltest, lass uns zu dem kommen, was dir effektiv weiterhelfen kann.
Effizient Japanisch lernen
Es gibt aus meiner Sicht drei Methoden deine Art Japanisch zu lernen effizienter zu machen und so die Energie, die du investieren musst, zu senken.
- Benutze das was du bereits kennst
- Wiederhole regelmäßig
- Tausche dich mit Muttersprachlern aus
Gairaigo – So viele japanische Wörter kennst du bereits!
Japanisch hat viele Wörter aus anderen Sprachen übernommen. Dabei wird zwischen wasei-eigo und gairaigo unterschieden.
- gairaigo: Wörter, die aus anderen Sprachen übernommen wurden und ihre Bedeutung beibehalten haben
- wasei-eigo: Wörter, die aus dem Englischen übernommen wurden, aber ihre Bedeutung verändert haben
Wir wollen zunächst einen Blick auf gairaigo (外来語), wortwörtlich ‘von außerhalb kommende Wörter’, werfen.
- Gairaigo-Wörter wurden mit Hilfe des Silbenschriftsystem in die japanische Sprache übertragen. Eine gute Möglichkeit, sich damit vertraut zu machen, wie man Wörter ins Japanische umwandeln kann, ist der Versuch, den eigenen Namen ins Japanische umzuwandeln.
- Lehnwörter tauchen vor allem in den Bereichen von neuer Technologie und Werbung auf. Statistisch gesehen findet man gairaigo besonders in japanischen Zeitungen, Fernsehnachrichten und in der aktuellen japanischen Popkultur.
- Interessanterweise neigen gesellschaftliche Trends und jüngere Generationen eher dazu, Fremdwörter zu benutzen. Auch wenn sie es nicht immer in den allgemeinen japanischen Wortschatz schaffen, werden Muttersprachler dich verstehen!
Das sogenannte wasei-eigo (和製英語), wortwörtlich “durch Japaner gemachtes Englisch” sind Wörter, die im Englischen nicht existieren oder nicht auf dieselbe Weise verwendet werden. Schau dir Hirokis Erklärung über wasei-eigo an, um mehr darüber zu erfahren.
Auch wenn wasei-eigo neue Bedeutungen von englischen Wörtern vermittelt, kann dir die Nähe zu bereits bekanntem Vokabular beim Wortschatzaufbau helfen.
Japanisch hat Wörter aus anderen Sprachen bis zu dem Grad übernommen, dass es heute stellenweise kaum mehr möglich ist, über bestimmte Themen mit rein-japanischen Wörtern zu sprechen. Hier gibt es ein witziges Video, bei dem Japaner auf der Straße gebeten werden ein gewissen Gegenstand mit rein-japanischen Begriffen zu beschreiben.

Benutze ein Spaced Repetition System (SRS), um deinen Wortschatz zu verbessern

Je nachdem, wie gut du Japanisch beherrschen möchtest, musst du viel Zeit für das Lernen und Behalten neuer Vokabeln verwenden. Um Ihnen dir eine grobe Vorstellung zu geben:
Um fließend Englisch zu sprechen, muss man ungefähr 2.000 Wörter kennen. Das gleiche Niveau in Japanisch zu erreichen, setzt jedoch voraus, dass du mindestens 8.000 bis 10.000 Wörter und 2.000 Kanji beherrschst.
Um irgendwann diese Menge an Wörtern zu beherrschen, ist eine regelmäßige Wiederholung von Vokabeln unerlässlich. Was dir dabei helfen kann, ist ein sogenanntes Spaced Repetition System (SRS).
- SRS ist eine bewährte Lerntechnik, die von Karteikarten-Apps, wie Anki, weit verbreitet ist und dir hilft, deinen Wortschatz effektiv zu verbessern, indem die Häufigkeit, mit der die Wörter wiederholt werden, davon abhängig ist, wie gut du dich daran erinnerst.
- Der Algorithmus der App ist so gestaltet, dass dir Karten, die du gut beherrscht, seltener angezeigt werden und Karten, die neuer und daher schwieriger sind zunächst häufiger angezeigt werden, bis du dich gut an sie erinnerst und immer seltener auftauchen.
- Es gibt sowohl für Android als auch iOS eine Menge Auswahlmöglichkeiten. Probiere einfach ein paar Apps aus, bis du diejenige findest, die für dich geeignet ist.

Mach es dir zur Gewohnheit, deine Karteikarten täglich für mindestens 10-15 Minuten zu lernen. Achte darauf stets konzentriert zu sein, damit du die Wörter besser behältst. Versuche auch die Wörter laut vorzulesen oder kurze Sätze damit zu bilden.
Finde Muttersprachler und spreche vom ersten Tag an Japanisch
Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, so wie früh wie möglich damit zu beginnen, dein Japanisch mit echten Japanern zu “testen”. Hier sind drei Argumente, die die Vorteile einer frühen Kommunikation mit Muttersprachlern aufzeigen:
- Wenn du das Gelernte aktiv in die Praxis umsetzt, kannst du es schneller und besser behalten. Eigene Sprachproduktion ist ungeheuer wichtig für das Festsetzen der Sprache in deinem Kopf
- Du verbesserst deine Aussprache, dein Hörverständnis und vermeidest den Gebrauch falscher Grammatik.
- Einfache Gespräche machen dich mit der Umgangssprache und der Höflichkeitssprache des Japanischen vertraut.
Gerade als Anfänger ist es unangenehm, auf Japanisch zu sprechen. Ich weiß nur zu gut, wie sehr wir uns davor fürchten können, Fehler zu machen und lächerlich zu klingen. Doch existiert diese Angst nur unseren Köpfen. Muttersprachler sind gerne bereit, mit dir zu üben und dich zu korrigieren.
Halte Ausschau nach örtlichen Language-Exchanges, Meet-Ups, Vereinigungen, die mit der japanischen Kultur zu tun haben, oder sogar nach Gemeinschaften von Japanern, die im Ausland leben. Es geht nichts über das Sprechen mit Menschen im wirklichen Leben!
Du kannst auch nach Online-Plattformen suchen, die Sprachlernende miteinander verbinden, wie HiNative, iTalki oder HelloTalk. Menschen zu finden, mit denen man üben kann, ist einfacher, als man vielleicht denkt.
Wenn du dich noch nicht bereit fühlst mit Muttersprachlern zu reden, kannst du mit Audioaufnahmen deine Aussprache üben. Du kannst einzelne Wörter oder ganze Sätze so oft wiederholen, wie du möchtest und auf diese Weise Aussprache und Hörverständnis gleichzeitig trainieren.
Wie du alle vier Grundfähigkeiten
trainieren kannst
Nachdem du eine grundlegende Basis des Japanischen geschaffen hast, kann es passieren, dass du in eine altbekannte Falle tappst: Du fokussierst dich auf die eine der vier Grundfähigkeiten, mit der du dich am wohlsten fühlst.
Für einen guten Umgang mit der Sprache, musst du jedoch alle vier Fähigkeiten im gleichen Maße trainieren. Du musst Japanisch verstehen (lesen, hören) und produzieren (sprechen, schreiben) können.
Lass mich dir ein paar Tipps geben, wie du dies erreichen kannst.
Japanisch sprechen
Viel zu häufig passiert es im (Japanisch-)Unterricht, dass man mit Vokabellisten und Grammatikeinheiten überhäuft wird und dann plötzlich von einem erwartet wird, dass man das Gelernte von diesem Moment an perfekt beherrscht, nie vergisst und flüssig sprechen kann. Doch genau wie Vokabeln und Grammatik muss auch das Sprechen geübt werden. Dies kommt leider häufig viel zu kurz. Daher gebe ich dir jetzt ein paar Tipps, wie du im Selbststudium dein Sprachgefühl verbessern kannst:
Shadowing
Suche eine Quelle, die deinem Japanisch-Level entspricht und spreche nach, was du hörst. Möglichst ohne dabei das Video, den Film oder das Lied zu stoppen. Dies erscheint im ersten Moment herausfordernd, doch sobald du dich erstmal daran gewöhnt hast, wird es viel besser klappen. Versprochen!
Nehme dich selbst beim Japanisch-Sprechen auf.

Dies wird dir dabei helfen zu verstehen, was an deiner Aussprache noch nicht perfekt ist. Für den Anfang kannst du in der LingoDeer-App während des Lernens neuer Wörter gleichzeitig eine Sprachaufnahme von dir machen und diese mit dem Original vergleichen. Für Fortgeschrittene empfehle ich die Hörübungen von japanesepod101 auf YouTube.
Japanisch hören

Dein Hörverständnis zu verbessern geht Hand in Hand mit deiner Sprechpraxis, aber du solltest dennoch Wert darauf legen, gesprochenes Japanisch besser zu verbessern.
Die gute Nachricht ist, dass Japanisch nicht per se eine Tonsprache, wie Chinesisch oder Thai, ist. Es gibt den sogenannten Pitch-Accent, der es ermöglicht Homonyme wie hashi (Brücke) und hashi (Stäbchen) voneinander zu unterscheiden. Aber auch ohne diesen Pitch-Accent zu beherrschen, ist der allgemeine Kontext des Gesprächs ausreichend, um eine klare Kommunikation zu ermöglichen.
Hier sind einige Tipps, die zur Verbesserung deines Hörverständnisses beitragen können:
- Höre dir zunächst Audio-Inhalte an, die speziell für Sprachlernende entwickelt wurden. Beginne mit einer langsamen Geschwindigkeit und einer klaren Aussprache und gehe allmählich zu einer schnelleren, natürlichen Sprechgeschwindigkeit über. Apps mit dieser Funktion können dir dabei helfen.
- Achte auf Regelmäßigkeit und versuche dir täglich Japanisch anzuhören. Einige Studien deuten darauf hin, dass das Hören von Audioinhalten am Abend, in einer entspannten Umgebung oder vor dem Schlafengehen helfen kann, eine Sprache besser zu lernen.
- Wenn du dich sicherer im Umgang mit diesem Medien fühlst, kannst du damit beginnen dich mit Audio-Inhalten aus dem wirklichen Leben zu beschäftigen, wie z.B. Radio- und Fernsehprogrammen, Podcasts oder Hörbüchern und allmählich komplexere Inhalte anstreben.
Japanisch lesen

Auf Japanisch zu lesen hilft dabei den Wortschatz zu erhalten und zu erweitern. Selbst ein Neuling im Japanischen profitiert vom Lesen sehr leichter Inhalte, wie z.B. kurze Lehrbuchdialoge oder Graded Readers, eine Sammlung von Texten kategorisiert nach dem Kenntnisstand des Lesers.
- Wähle das richtige Niveau: Du möchtest, etwas lesen, was du ohne große Probleme verstehen kannst und dich nicht ewig mit dem Nachschlagen von Wörtern und Grammatik aufhalten. Dies dämpft erheblich die Motivation. Umgekehrt pusht es dein Selbstbewusstsein enorm, wenn du ganze Texte ohne großartige Hilfe verstehen kannst. Wähle außerdem ein Thema, das dir gefällt, damit du Spaß dabei hast.
- Üben Sie aktives Lesen: Bevor du im Wörterbuch nach den Wörtern schaust, die du nicht verstehst, versuche anhand von Kontextinformationen die Bedeutung zu erraten. Das klappt häufiger als man denkt!
- Vergiss nicht: Lesen ist eine großartige Gelegenheit, sich nützliche Wörter und gut geschriebene Phrasen zu merken. Habe stets ein Notizbuch oder eine App an deiner Seite, um sie in organisierten Listen zu sammeln.
Japanisch schreiben

Schreiben ist wahrscheinlich die letzte Fähigkeit, mit der sich Japanisch-Lernende beschäftigen möchten.
Japanisch zu sprechen oder zu lesen fühlt sich nach einer größeren Errungenschaft an, doch trägt das Schreiben von Japanisch beachtlich dazu bei, die Struktur vollständig zu erfassen. Das Schreiben eines Textes auf Japanisch hilft dabei
- die Gedanken zu organisieren, wie man den Inhalt am besten formuliert
- auf Japanisch zu denken
- und neues Vokabular zu lernen.
Sei nicht entmutigt. Schreiben ist die schwierigste aller vier Fähigkeiten. Es dauert lange sich zu verbessern, aber
- konsequentes Üben wird dich nach vorne bringen. Japanische Sprachschulen bitten die Schüler, wöchentlich kurze Aufsätze zu einem bestimmten Thema anzufertigen. Das ist ein guter Rhythmus für den Anfang.
- Lass die Texte von einem Muttersprachler korrigieren und schreibe die korrigierte Version nochmals auf. So setzt es sich besser im Gedächtnis fest.
- Sammle die korrigierten Texte. So kannst du deinen Fortschritt rückblickend überprüfen und realisierst, wie viel du dazu gelernt hast.
- Du weißt nicht, was du schreiben sollst? Schreibe ein Tagebuch, erzähle über deine Hobbies oder übe mit Vorlagen: eine Einladung, Urlaubspostkarten, E-Mails… Wie wäre es mit einem eigenen Blog auf Japanisch?
Die besten Online-Ressourcen für
Japanisch im Selbststudium
Hier sind einige der besten Online-Ressourcen, um auf eigene Faust Japanisch zu lernen:
LingoDeer App & Blog | LingoDeer (Android/iOS) | Folge einem strukturierten Lernplan |
LingoDeer Plus (Android/iOs) | Durch interaktive Spiele dein Wissen verfestigen | |
LingoDeer Blog | Bekomme einen tieferen Einblick in die Japanische Sprache und das Sprachenlernen an sich | |
Wörterbücher | jisho | Englisch-Japanisch Wörterbuch |
wadoku | Deutsch-Japanisch Wörterbuch | |
Yomiwa (Android/iOs) | Wörterbuch-App für Android und iOs | |
rikaichamp/rikaikun | Erweiterung für Firefox bzw. Chrome, welches dir unbekannte Wörter durch Mouse-Hovering anzeigt | |
Kanji-Helfer | wanikani | kostenpflichtige Website zum Kanji-Lernen |
Namenlexikon von kanshudo | Als Referenz für die Aussprache von japanischen Namen | |
Kanji Study | kostenpflichtige App zum Kanji-Lernen | |
Hörübungen auf Japanisch | Japan Podcast | App für Android, mit der man Podcasts hören kann |
Youtube-Channel von japanesepod101 | Dialoge für alle Sprachlevel | |
Aussprache-Helfer | forvo | Aussprachelexikon von nahezu allen Wörtern von Muttersprachlern eingesprochen |
SRS | anki (Android/iOs) | App um Karteikarten anzulegen |
Quizlet (Android/iOs) | Zwar kein SRS-System im eigentlichen Sinne, aber eine Karteikarten-App mit unterhaltsamen Abfragen der Karten | |
Nachrichten | NHK News Web Easy | Nachrichten auf einfachem Japanisch verfasst |
NHK News | Nachrichten auf normalem Japanisch | |
Online-Sprachcommunity | HiNative | Forum zum Sprachaustausch |
iTalki | Online Face-to-Face Unterricht mit Muttersprachlern | |
HelloTalk (Android/iOs) | App, bei der sich Sprachlernende gegenseitig unterstützen |
Fehler gefunden. は ist kein Subjektpartikel, sondern が ist es. は ist der Themenpartikel.
Gefunden und korrigiert! Danke Malte
Ich beschäftige mich gerade zum ersten Mal mit der japanischen Sprache. Dieser Artikel hat alles enthalten, was ich für den Anfang wissen wollte und mir einen strukturierten Überblick gegeben!